30 Jahre ACT » In the Spirit of Jazz «
„Integrativ, weltoffen und weithin respektiert.“ (The Guardian)
„Seit 1992 hat ACT eine eigene ‘Europäische Union‘ der Musik formiert, die die Freizügigkeit zwischen Nationalitäten und Genres fördert und so einen authentischen Eindruck davon vermittelt, was diesen Kontinent ausmacht." (The TIMES)
„Einer der besten Kuratoren des progressiven Jazz und der kreativen Musik von heute". (Downbeat)
„ACT verzaubert mit der Entdeckung neuer musikalischer Welten an den Grenzen des Jazz.“ (Radio France)
„Eines der bedeutendsten europäischen Jazzlabels und Brückenbauer für Individualisten.“ (Süddeutsche Zeitung)
Vor 30 Jahren erfüllte sich der Musikproduzent und -verleger Siggi Loch auf der Höhe seines Erfolgs als Europa-Chef der WEA (heute Warner Music Europe) mit der Gründung von ACT seinen Jugendtraum vom eigenen, unabhängigen Jazzlabel. Über 600 Veröffentlichungen belegen die Kraft von Siggi Lochs mit unerschöpflicher Energie voran getriebener Vision. Heute gilt ACT als “eines der wichtigsten Jazzlabels Europas“ (NZZ), „integrativ, weltoffen und weithin respektiert“ (The Guardian).
Seit 2015 lenkt Andreas Brandis zusammen mit Siggi Loch die Geschicke des Labels, seit 2022 auch als unternehmerischer Partner. Das wichtigste Anliegen, damals wie heute: Das Finden und Entwickeln junger, neuer Künstler*innen mit einem Jazz-Verständnis von Offenheit, Interaktion und Kommunikation. Und so steht auch das 30-jährige Jubiläum ganz im Zeichen der fruchtbaren Verknüpfung aus Label-Historie und dem Blick nach vorne.
Gefeiert wird live an zwei Abenden, dem 10. & 11. November im großen Saal der Berliner Philharmonie und mit der Studioproduktion „ACT30 - Nils Landgren & Three Generations“, die am 28.10. erscheint.
Tickets für die Jubiläumskonzerte sind ab sofort im Vorverkauf auf eventim.de erhältlich.
30 Jahre ACT: "Freiheit des Einzelnen in einer Gruppe von Gleichgesinnten"
Dreißig Jahre, das ist eine kurze Zeit in der Musikgeschichte - aber ein langer Zeitraum für das relativ junge Genre des Jazz. Und eine Zeit, die ACT aktiv mitgeprägt hat. Was einst als eine Musik Nordamerikas, mit klarer Rhythmik, Harmonik und Stilistik entstand, hat sich in den vergangenen Jahrzehnten immer weiter geöffnet und zu einer musikalischen Sprache entwickelt. „Jazz is a Spirit“, der berühmte Ausspruch Abbey Lincolns könnte auch die Überschrift sein, für 30 Jahre Label-Geschichte. Siggi Loch schuf mit ACT einen Ort für Begegnungen, Verbindungen, Grenzgänge. Gleich die erste, international besetzte Produktion „Jazzpaña“, eine Mélange aus Jazz und Flamenco, war Beleg für das Potenzial dieser Idee, Grammy-Nominierung inklusive. Und sie war in ihrer Folge Türöffner für den ersten ACT-Exklusivkünstler und das, bis heute, langjährigste Mitglied der ACT Family: Gitarrist Nguyên Lê mit seiner ganz eigenen Lesart des Jazzbegriffes, die sich aus Einflüssen seiner französischen Heimat, seinen vietnamesischen Wurzeln und dem Jazz und Rock Amerikas zusammensetzt. Ein weiterer Meilenstein in der Anfangszeit von ACT: Die Jazz-Symphonie „Europeana“ mit ihrer Verkörperung einer europäischen Perspektive des Jazz mit Anleihen aus Klassik und Folklore. Ein Ansatz, der auch das Markenzeichen des Jazz aus Skandinavien werden sollte, für den ACT bis heute ein wichtiger Türöffner ist und aus dem Erfolgsgeschichten wie die von e.s.t. Esbjörn Svensson Trio, Nils Landgren, Lars Danielsson, Viktoria Tolstoy und vielen mehr entstanden. Und auch sonst war ACT wichtiger Teil er Emanzipation des Jazz aus Europa: Die Alben des Trios „Mare Nostrum“ mit Paolo Fresu, Richard Galliano und Jan Lundgren sind heute ebenso Klassiker, wie die Grenzgänge eines Joachim Kühn und die „Weltenträume“ eines Michael Wollny. Und Vincent Peirani und Emile Parisien schreiben aktuell die reiche Jazzgeschichte Frankreichs fort.
Doch auch Jazz abseits des europäischen Kontinents hat einen festen Platz auf ACT: Sei es aus Nordafrika, wie Nesrine oder Majid Bekkas oder aus Asien, wie bei Huong Thanh, Black String oder Youn Sun Nah. Darüber hinaus erschienen weichenstellende Alben von heute international etablierten Künstler*innen wie Vijay Iyer, Rudresh Mahanthappa, Julia Hülsmann, Leszek Możdżer, Bugge Wesseltoft oder Vince Mendoza auf ACT. Vor zehn Jahren entstand die erfolgreiche Serie „Jazz at Berlin Philharmonic" in Kooperation mit der Berliner Philharmonie, in der Siggi Loch als Kurator Musiker*innen aus den unterschiedlichsten Richtungen und Regionen auf eine große Bühne bringt, und aus der eine Serie von außergewöhnlichen Live-Alben auf ACT entstanden ist. Seit der ersten Ausgabe mit dabei und auch eine Konstante des Labels: Der finnische Pianist Iiro Rantala, dem es virtuos gelingt, sich in Jazz, Klassik und Pop gleichermaßen zu bewegen.
Kurz: Es scheint, würde im Jazz möglich, woran die Welt sonst oft tragisch scheitert: Grenzen, Kulturen und Generationen in Harmonie ihrer Unterschiede und Schnittmengen zu vereinen. Siggi Loch nennt den Kern seines Jazzbegriffs "die Idee von Freiheit des Einzelnen in einer Gruppe von Gleichgesinnten". Und die aktuelle Generation von Künstler*innen, neben einigen der Genannten, füllt diese Idee unüberhörbar mit Leben: Johanna Summer, Jakob Manz, Anna Gréta, Daniel García, Dearest Sister, Jazzrausch Bigband, Vincent Meissner, KUU!, Joel Lyssarides, Marius Neset, Diego Piñera, Andreas Schaerer, Shalosh und viele mehr. Alle mit ihrer ganz eigenen Version des Jazz.
Dreißig Jahre, das ist zugleich eine halbe Ewigkeit in der Medienwelt, in der sich die Art der Verbreitung aufgenommener Musik und damit auch die Hörgewohnheiten stark verändert haben. Im ACT Gründungsjahr 1992 steht hier die CD noch unangefochten auf Platz eins. Verbunden mit einem starken optischen Konzept mit Werken bildender Künstler und einer aufwändigen Haptik sind ACT Alben mehr als Gebrauchsobjekte. Sie kreieren im Zusammenspiel mit der Musik eine eigene Ästhetik, der sich Hörer*innen verbunden fühlen. Letzteres hat sich auch in der aktuellen, vor allem digitalen Musikwelt nicht geändert. Nur die Ausspielwege haben sich erweitert. Andreas Brandis sagt: „Unser Ziel ist es, unsere Hörer*innen auf der ganzen Welt überall zu erreichen, wo sie Musik hören – als Stream, Download, auf CD oder LP. Entscheidend bleibt für uns aber, gerade als Gegenentwurf zu einer Kultur der Häppchen und Ausschnitte der Wert eines Albums als ein Kunstwerk, welches eine Geschichte erzählt und eine Welt öffnet, in die die Hörer*innen tief eintauchen können.“
Gleichzeitig erweitert Brandis das Tätigkeits-Spektrum von ACT im Jahr 2018 um „Tambour Music Management“ mit dem Ziel, Künstlerkarrieren zu entwickeln und einzigartige Konzertformate zu kreieren – und somit, zusammen mit dem Label und angeschlossenem Musikverlag alle Elemente unter einem Dach zu bündeln, die Künstler*innen in der heutigen Musikwelt für ihre erfolgreiche Entwicklung brauchen. Inzwischen vertritt Tambour Music Management viele renommierte ACT Künstler und Künstlerinnen, aber auch solche außerhalb des Label-Kosmos, wie Avishai Cohen, Becca Stevens, Christian Jost, Kit Downes, Pedro Martins, Lucia Cadotsch, Eivind Aarset u.v.m.. Und trotz der enormen Herausforderungen durch die Corona Pandemie ist es der Unternehmenssparte gelungen, über die letzten vier Jahre kontinuierlich zu wachsen.
ACT Jubilee Concerts, 10. & 11. November, Berliner Philharmonie
An zwei Abenden lädt die ACT Family im großen Saal der Berliner Philharmonie dazu ein, das Label-Jubiläum gemeinsam zu feiern.
Im Mittelpunkt des Konzertes am 10.11. steht der Pianist Michael Wollny. Ein Musiker, „der aus allen nur denkbaren Einflüssen ein Erlebnis macht, das einem den Atem nimmt" (Die Zeit). Zum einen mit seinem Trio mit Schlagzeuger Eric Schaefer und Bassist Tim Lefebvre – der Besetzung, die uns mit „Weltentraum“ einen modernen Klassiker des europäischen Jazz bescherte, und deren neues Album im Herbst erscheint. Zum anderen mit dem Quartett „Out of Land“ zusammen mit den französischen Jazz-Stars Vincent Peirani (Akkordeon) und Emile Parisien (Sopransaxofon), sowie dem Schweizer Stimm-Virtuosen Andreas Schaerer.
Am zweiten Abend, dem 11.11., treffen sich ACT Künstler*innen aus drei Generationen unter der Regie des Posaunisten und Sängers Nils Landgren mit dem die Geschichte von ACT seit seinem Zusammentreffen mit Siggi Loch im Jahr 1994 untrennbar verknüpft ist. Und einem unermüdlichen Netzwerker und Nachwuchs-Förderer, was ihm unter anderem das deutsche Bundesverdienstkreuz einbrachte. Wer wäre also besser geeignet, drei ACT-Generationen auf einer Bühne zu vereinen? Dabei sind Größen wie Lars Danielsson, Iiro Rantala, Nguyên Lê, Cæcilie Norby, Magnus Lindgren, Ulf Wakenius, Viktoria Tolstoy, Jan Lundgren, Wolfgang Haffner, Gerardo Núñez oder Ida Sand. Dazu etablierte Künstler*innen wie Michael Wollny, Julian & Roman Wasserfuhr, David Helbock, Eric Schaefer, Nesrine, Marius Neset, Jelena Kuljić und Tim Lefebvre. Und die Rising Stars Johanna Summer, Vincent Meissner, Jakob Manz, Diego Piñera, Daniel García, Fabia Mantwill, Phillip Schiepek und Anna Gréta.
JETZT TICKETS SICHERN (EVENTIM.DE)....